Information checkedInformation unaudited Information geprüft Information ungeprüft Integration ZKB Österreich
Die strategische Akquisition der ZKB Österreich ergänzt unsere Geschäftsbereiche ideal und bringt das verwaltete Kundenvermögen in Österreich auf fast 40 Milliarden Euro. Das Projekt zur Integration der mittlerweile in LLB Bank AG umfirmierten, ehemaligen ZKB Österreich ist bereits weit fortgeschritten.
Die Übernahme der ZKB Österreich ist für uns ein «Perfect Match». Nach der Übernahme der Semper Constantia Privatbank und dem Referral Deal mit der Credit Suisse (Österreich) ist es unsere dritte Transaktion am österreichischen Privatbankenmarkt. Mit den Geschäftsfeldern Vermögensverwaltung und Beratung, den Fondsdienstleistungen und dem Immobiliengeschäft sind wir in Österreich bereits gut positioniert, da ist die ZKB Österreich eine ausgezeichnete Ergänzung.
Vom Closing zur Fusion
Im Januar fand das Closing statt, kurz nach der Umfirmierung trat die ehemalige ZKB Österreich als LLB Bank AG und mit entsprechendem LLB-Branding auf. Als nächster Schritt folgt nun die Fusion der LLB Österreich und der LLB Bank. Formal benötigt diese Fusion eine Genehmigung der FMA Österreich und eine Eintragung ins Firmenbuch durch den Firmenbuchrichter. Erst mit diesem Schritt ist die Fusion rechtsgültig. In unserem Fall wird damit die jetzige LLB Bank AG in die Liechtensteinische Landesbank (Österreich) AG übergehen und die fusionierte Einheit bilden.
Der erarbeitete Fusionsantrag befindet sich aktuell in Prüfung bei der FMA in Österreich, die Genehmigung sollte im Verlauf des Junis erfolgen. Anschliessend können wir dann den Antrag ans Firmenbuch stellen. Wenn alles nach Plan verläuft, sollte die Fusion der LLB Bank und der LLB Österreich im August rechtskräftig sein.
Viele Themen, viele Fragen, viele Details
Bis zur vollständigen Integration sind viele kleine und auch grosse Schritte notwendig. Im Projektteam sind Bereiche quer durch die ganze LLB beteiligt (siehe Bild). In sieben Workstreams werden alle erforderlichen Arbeiten rund um das bereits erfolgte Closing, die Fusion und Integration inkl. technischer Migration erarbeitet.

Die grösste Herausforderung der ganzen Themen, die wir bearbeiten müssen, sind sicherlich die Breite und die Tiefe. Das spiegelt sich im Umfang der Projektorganisation wider, denn aus allen Unternehmensbereichen sind Spezialisten mit an Bord.
In jedem der Aspekte, die wir beachten müssen, werden viele Fragen bis ins Detail geklärt, damit letztendlich alles reibungslos funktioniert. Und vieles wird von aussen gar nicht wahrgenommen. Ein Beispiel dafür ist die Harmonisierung aller Lieferanten. Nach Evaluation aller Lieferanten der ehemaligen ZKB Österreich müssen nun Verträge rechtzeitig gekündigt, eine vorzeitige Beendigung ausgehandelt oder eine Übernahme in bestehende LLB-Verträge vorgenommen werden. Dies alleine ist eine Aufgabe, die über Monate nebenher geführt werden muss und einen grossen Einfluss auf die Kosten der LLB-Gruppe hat. Es passiert in unterschiedlichsten Konstellationen, meist in kleinen Arbeitsgruppen – unsichtbar für die breite Masse.
Neben rechtlichen und prozessualen Themen gibt es auch viele organisatorische wie auch technische Herausforderungen. Mit der Fusion werden zwei Gesellschaften verschmolzen. Das bedeutet, dass Bereiche und Abteilungen zusammengelegt werden und eine angepasste Organisationsstruktur geschaffen wird. Und natürlich soll auch IT-technisch die neue fusionierte Bank auf einheitlichen Systemen und Prozessen operieren. Dazu ist eine Migration auf die bestehenden Systeme der LLB-Gruppe notwendig, allem voran eine Migration der Kunden aus Tambas auf Avaloq. Aber nicht nur das Kernbankensystem ist von dieser Migration betroffen, sondern auch zahlreiche Umsysteme, HR-Systeme etc.
Gemeinsam stärker
Die Hauptherausforderung in diesem Projekt ist, an alle relevanten Aspekte zu denken und sie rechtzeitig umzusetzen. Dank der grossen Fachexpertise und des ausgiebigen Erfahrungsschatzes aller Beteiligten gelingt dies jedoch sehr gut. Es ist auch hilfreich, dass wir als LLB-Gruppe mittlerweile ziemlich integrationserprobt sind, da wir in den letzten Jahren einige Integrationen durchführen konnten.
Aber natürlich kommt es auch bei dieser Integration immer wieder zu Überraschungen und unvorhergesehenen Ereignissen. Und diese können uns im Projekt recht gut auf Trab halten – neben all den anderen Aufgaben.
Wie funktioniert eine Integration?
Die Akquisition und Integration eines Unternehmens ist ein vielschichtiger Prozess – vor allem im regulierten Bankensektor. Nachfolgend sind die wichtigsten Etappen zusammengefasst:
Strategische Planung
Zunächst werden möglicherweise passende Zielunternehmen identifiziert. Wenn möglich, folgen erste Gespräche mit der Eigentümerschaft des Zielunternehmens.
Due Diligence
In der sogenannten Due Diligence wird das Zielunternehmen genau geprüft: finanziell, rechtlich, operativ und kulturell. Nur wenn alles passt, geht es weiter.
Vertragsverhandlung und Signing
Sind sich Verkäufer und Käufer einig, wird ein Kaufvertrag unterzeichnet.
Regulatorische Genehmigungen
Alle zuständigen Behörden, im Falle einer Bankenakquisition in Österreich z. B. FMA Österreich, Bundeswettbewerbsbehörde und EZB, müssen zustimmen.
Closing
Nach Erfüllung aller Bedingungen (inkl. Genehmigungen) wird der Kauf rechtlich vollzogen, das sogenannte Closing. Dabei wird der Kaufpreis vom Käufer bezahlt und er erhält im Gegenzug die Anteile am Zielunternehmen.
Integration mit Fusion und technischer Migration
Die Integrationsvorbereitungen starten so weit möglich bereits vor Closing, aber nach Closing werden die Arbeiten dann nochmals intensiviert: IT-Systeme, Produkte, Prozesse, Mitarbeitende und Strukturen werden schrittweise harmonisiert. Der Genehmigungsprozess zur Fusion wird durchlaufen und die beteiligten Gesellschaften verschmelzen am Ende dieses Prozesses rechtlich zu einer Einheit. Diverse Aufgaben werden nach und nach in die Standardprozesse und -systeme übernommen. In unserem Fall erfolgt dann per Stichtag die grosse technische Migration des Kernbankensystems, der Um- und weiterer Systeme.