Information checkedInformation unaudited Information geprüft Information ungeprüft Mit Sportgeist zum Erfolg
Leistungssport bedeutet mehr als körperliche Fitness. Wer auf hohem Niveau trainiert, lernt früh, mit Druck umzugehen, sich klare Ziele zu setzen, Rückschläge zu bewältigen und aus eigener Motivation alles zu geben. Kevin Bollmann war sehr aktiv im Tennissport. Er lässt uns daran teilhaben, was er in seiner Sportlerkarriere gelernt hat und was er davon auf seinen Berufsalltag übertragen kann.
Disziplin, Resilienz, Teamgeist und ständiges Feedback gehören nebst Training zu einer erfolgreichen Sportlerkarriere dazu wie die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu fokussieren. Diese Haltung – das sogenannte «Athlete Mindset» – ist auch in der Arbeitswelt von unschätzbarem Wert. Viele Kompetenzen, die auf dem Spielfeld, der Laufbahn oder dem Tennisplatz entwickelt werden, lassen sich direkt ins Büro übertragen.
Bei der LLB arbeiten viele Mitarbeitende, die neben ihrem Job noch im Leistungssport aktiv sind oder waren. Einer von ihnen ist Kevin Bollmann, aktuell Trainee Relationship Management bei der LLB. Kevin hat sein Studium in den USA abgeschlossen, um nebenbei seine Karriere als Tennisspieler weiterzuverfolgen. Wir haben Kevin gefragt, wie er den Sportgeist in die LLB einbringt.
Kevin, du hast mit drei Jahren angefangen, Tennis zu spielen, und warst mehrere Jahre lang in den USA aktiv – wie kam es dazu?
Das war ein schleichender Prozess. Ich habe als kleiner Junge mit meiner Schwester angefangen – sie hatte Training, meine Mutter spielte in dieser Zeit mit mir Tennis auf dem Badmintonfeld. Tennis wurde schnell zur Leidenschaft. Irgendwann kam der Punkt: Will ich wirklich Profi werden? Ich wusste, ganz an die Weltspitze zu kommen, ist unrealistisch, aber ich wollte die Erfahrung trotzdem machen – und zwar eigenständig. Die USA haben es mir ermöglicht, Studium und Sport zu verbinden. Dort habe ich in vier Jahren meinen Bachelor und Master in Business Administration in Detroit, Chicago und Knoxville absolviert. Es war nicht immer einfach: Corona-Quarantäne, Uniwechsel, Verletzungen – aber genau das hat mich geprägt.
Was nimmst du aus deiner sportlichen Vergangenheit mit in deinen Berufsalltag?
Vor allem Durchhaltevermögen. Wenn es schwierig wird, aufstehen und weitermachen. Im Sport läuft nicht immer alles glatt – genauso wie im Job. Es gibt Verletzungen, Teambrüche oder schwierige Phasen mit Kunden und Kundinnen.
Dann: Ehrgeiz. Ich will mich entwickeln, mir Wissen aneignen, Verantwortung übernehmen. Und ich habe gelernt, dass man aus Niederlagen mehr lernt als aus Siegen. Was mich ausserdem prägt, ist mein Bedürfnis nach neuen Herausforderungen – ich will nicht in der Komfortzone bleiben. Ich hätte auch einfach in Basel studieren können, aber ich wollte raus, mich beweisen, wachsen.
Wie gehst du mit Druck um – im Sport wie im Arbeitsleben?
Leistungsdruck ist mir vertraut und ehrlich gesagt: Ich brauche ihn auch ein Stück weit. Ich sehe Herausforderungen als Antrieb. Was mir hilft, ist das, was ich aus dem Mentaltraining mitgenommen habe: Atmung, Visualisierung, einen Plan haben. Ob beim Tennis oder bei einer beruflichen Aufgabe – ich versuche, mir vorzustellen, wie ich erfolgreich bin. Und wenn es stressig wird, hilft ein bewusster Atemzug. Abends gehe ich oft noch an die frische Luft oder zum Sport – das bringt den nötigen Ausgleich.
Im Sport gibt es ständig Feedback – wie wichtig ist das für dich im Job?
Sehr wichtig. Ich fordere aktiv Feedback ein – weil ich mich entwickeln möchte. Ich habe das Glück, dass wir bei der LLB regelmässig Feedback-Gespräche führen. Ich nutze sie, um Fortschritte zu reflektieren und Ziele zu justieren. Klar definierte Etappen helfen mir, dranzubleiben. Das bringt Struktur, Klarheit – und motiviert.
Du warst während deiner Ausbildung viel unterwegs, musstest oft jonglieren – was hilft dir heute bei der Selbstorganisation?
Organisation war in den USA essenziell. Zwischen Studium, Training und Matches blieb wenig Spielraum. Ich habe gelernt, meine Zeit gut einzuteilen, Prioritäten zu setzen und Pläne zu machen. Das hilft mir heute enorm im Arbeitsalltag: Ich strukturiere Aufgaben, bereite mich vor und arbeite lösungsorientiert.
Wie hat dich das Leben in den USA geprägt – gerade im Hinblick auf Teamarbeit?
Sehr stark. Ich war Teil eines internationalen Teams – Menschen aus Südamerika, Europa, Asien. Ich habe gelernt, mich auf unterschiedliche Kulturen einzulassen. Das ist heute ein echter Vorteil: Ich kann mich gut auf neue Kolleginnen und Kollegen einstellen, offen und neugierig auf andere zugehen. Und ich habe erlebt, wie unterschiedlich Menschen auch Emotionen ausdrücken – beim Sieg, beim Verlust, beim Feedback. Das alles macht heute Zusammenarbeit leichter.
Und zum Schluss – was sind deine drei Tipps für den Arbeitsalltag?
- Zeig Eigeninitiative. Frag nach, geh auf andere zu, bleib neugierig.
- Organisiere dich. Mach dir Pläne, notiere dir Zwischenschritte – sei vorbereitet.
- Baue Beziehungen auf. Lerne dein Umfeld kennen, tausche dich aus. Das macht den Job nicht nur produktiver, sondern auch menschlicher.
Ach ja, und ganz wichtig: Es muss auch Spass machen. Sonst werden es lange Tage…
Athletes Network
Seit letztem Jahr ist die LLB Schweiz Partnerin des Athletes Network. Das Netzwerk begleitet ehemalige Spitzensportler und Spitzensportlerinnen beim Übergang in die Wirtschaft und schafft Verbindungen zwischen Sport und Unternehmen. Die zentrale Überzeugung des Athletes Network ist, dass die im Leistungssport entwickelten Kompetenzen – wie Zielstrebigkeit, Resilienz, Teamfähigkeit und Disziplin – wertvolle Ressourcen für Unternehmen darstellen. Dieser «Athlete Mindset» wird als positiver Beitrag zur Wirtschaft angesehen.