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Information checkedInformation unaudited Information geprüft Information ungeprüft Ein Perfect Match: LLB Österreich auf Wachstumskurs durch Übernahme der Zürcher Kantonalbank Österreich

Im Interview gibt Robert Löw, CEO der LLB Österreich, Einblicke in die strategische Akquisition, die Marktchancen und die Rolle der Mitarbeitenden.

Von Elena Betz

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Für Robert Löw, CEO der LLB Österreich, bietet die Übernahme der ZKB viel Potenzial.

Robert Löw hat sich die Zeit genommen, uns die Übernahme der Zürcher Kantonalbank (ZKB) Österreich näher zu erläutern. Wir haben nachgefragt, wie diese Übernahme den Wachstumskurs der LLB unterstützt und welche Chancen sich daraus ergeben. Die Leidenschaft und das Engagement der Mitarbeitenden spielen dabei eine zentrale Rolle.

Wie kam es dazu, dass die LLB sich entschieden hat, eine weitere Bank zu kaufen?

Wachstum ist ein zentrales Element unserer Strategie ACT-26. Wir wollen sowohl organisch als auch durch gezielte Akquisitionen wachsen. Österreich ist seit Langem ein Heimmarkt der LLB-Gruppe, und die LLB Österreich ist auf das Private & Institutional Banking spezialisiert. Die ZKB Österreich passt perfekt zu unserer Ausrichtung auf österreichische Private-Banking-Kunden mit diskretionärer Vermögensverwaltung – also ein «Perfect Match».

Wie wirkt sich die Übernahme auf die Marktposition der LLB Österreich aus?

Mit einem Geschäftsvolumen von 32 Milliarden Euro im Jahr 2023 sind wir eine der grössten Vermögensverwaltungsbanken Österreichs. Mit den zusätzlichen 3 Milliarden Euro der ZKB Österreich bauen wir unsere Nummer-1-Position weiter aus. Darüber hinaus wird unser bereits erfolgreicher Standort Salzburg durch das neue Team der ZKB Österreich – deren Zentrale in Salzburg ist – einen grossen Sprung nach vorn in Westösterreich machen.

Welche Vorteile oder Chancen ergeben sich aus dieser Akquisition?

Das verwaltete Geschäftsvolumen im Private Banking erreicht nun neu die 10-Milliarden-Euro-Marke. Die verstärkte Präsenz in Westösterreich eröffnet uns neue attraktive Kundenregionen. Darüber hinaus bereichert das zusätzliche Asset-Management-Know-how unsere Investmentkompetenz. Dass wir nun einer von nur zwei verbliebenen ausländischen Private-Banking-Anbietern am Markt sind, eröffnet uns weitere Chancen. Besonders freuen wir uns über die Verstärkung durch kompetente und erfahrene Kolleginnen und Kollegen, die sehr gut zu uns passen und mit uns erfolgreich sein können.

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Die Übernahme der ZKB Österreich ist für die LLB ein «Perfect Match».
Wie wirkt sich diese Akquisition auf unsere Wachstumsstrategie aus?

In Österreich ist das nach der Übernahme der Semper Constantia Privatbank und dem Referral Deal mit der Credit Suisse Austria die dritte M&A-Transaktion in sechs Jahren. Bisher hat es sehr gut funktioniert – ich klopfe auf Holz, dass es auch diesmal klappt! Dann werden wir sehen, welche neuen Möglichkeiten sich am österreichischen Markt auftun.

Welche kurz- und langfristigen Ziele sind mit der Übernahme verbunden?

Kurzfristig wollen wir die Kunden und Mitarbeitenden der ZKB Österreich für uns begeistern und bestmöglich integrieren, wobei der Geschäftsbetrieb in beiden Banken möglichst wenig gestört werden soll. Auch die Zusammenführung zweier Bankensysteme, eine immer wiederkehrende Herausforderung, steht an. Unser Vorteil dabei: Wir kennen das Banksystem der ZKB Österreich sehr gut. Es ist dasselbe wie bei der Semper Constantia Privatbank und der ehemaligen LLB Österreich, die wir bereits vor fünf Jahren auf unser LLB-System migriert haben.

Langfristig möchten wir unsere Position als Vermögensverwaltungsbank Nr. 1 weiter ausbauen und wachsen. Nach dem Rückzug fast aller ausländischen Private-Banking-Anbieter bieten nur noch zwei liechtensteinische Banken den österreichischen Kundinnen und Kunden eine gute Alternative zu den heimischen Banken. Das sollte unseren Anteil an den bei uns angelegten Vermögen erhöhen.

Was bedeutet der Kauf für die Mitarbeitenden der LLB und der ZKB Österreich?

In erster Linie ist die Investition der LLB-Gruppe in Österreich ein klares Bekenntnis zu diesem Markt und zur LLB Österreich – und damit auch zu den österreichischen Kolleginnen und Kollegen. Bis Ende 2025 brauchen wir das Engagement aller Mitarbeitenden beider Banken für eine erfolgreiche Zusammenführung der beiden Banken und Bankensysteme. Danach können die Synergiepotenziale genutzt werden.

Wie waren die Reaktionen der Mitarbeitenden nach Bekanntgabe des Kaufs?

Für die Mitarbeitenden der ZKB Österreich kam der Verkauf eher überraschend, viele mussten das erst einmal verdauen. Die Reaktionen auf die LLB als neuen zukünftigen Eigentümer waren aber durchwegs positiv, einige sprachen sogar von der LLB als Wunschkäufer. Eine Kantonalbank und eine Landesbank sind sich kulturell sehr nahe, das passt gut.

Auch die Mitarbeitenden der LLB Österreich haben uns ein positives Feedback gegeben und unterstützen diesen nachvollziehbaren Wachstumsschritt.

Welche Rolle spielen die Mitarbeitenden bei der erfolgreichen Integration der beiden Banken?

Natürlich die allerwichtigste. Überzeugung, Leidenschaft und die Bereitschaft, auch mal die Extrameile zu gehen, sind die wichtigsten Erfolgsrezepte der Kolleginnen und Kollegen beider Banken. Wir als Geschäftsleitung werden im Integrationskomitee auch dieses Mal wieder eine aktive operative Rolle einnehmen und die Reise begleiten. Wir freuen uns darauf!