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Information checkedInformation unaudited Information geprüft Information ungeprüft Mit Vielfalt zum Erfolg: Division Group CFO setzt Massstäbe

Der Businesstag für Frauen steht vor der Tür. Am 27. September wird die LLB zum siebten Mal den LLB-Businesstag-Award vergeben – in diesem Jahr an eine berufliche Wiedereinsteigerin, die andere Frauen inspiriert. Diese Gelegenheit nutzen wir, um nicht nur extern, sondern im Vorfeld des Events in Vaduz auch intern unser Engagement für Diversität und Inklusion hervorzuheben. Im Mittelpunkt steht dabei – ausnahmsweise – ein Mann: unser Group CFO Christoph Reich.

Von Patrizia Seifert

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Patrizia Seifert und Christoph Reich
Diversität als Erfolgsrezept von Christoph Reich

Was Diversität anbelangt, ist die Division Group CFO in der LLB unangefochtener Spitzenreiter. Die aktuellen Zahlen belegen beeindruckende Fortschritte bei der Präsenz von Frauen in verantwortungs­vollen Positionen und Führungsrollen sowie bei der Teilzeitquote. Der Anteil von Frauen in Fach- und Führungsverantwortung liegt bei bemerkenswerten 36 Prozent und damit weit über dem 23-Prozent-Anteil in der gesamten LLB-Gruppe.

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Doch woher kommt das und was bringt Diversität? Group CFO Christoph Reich verrät hier seine «vielfältigen Erfolgsrezepte».

Christoph, wie definierst du ein diverses Team?

In einem diversen Team bringen die verschiedenen Teammitglieder die unterschiedlichsten Erfahrungen, Hintergründe und Merkmale mit. Diversität geht für mich über die klassischen Merkmale wie Geschlecht, Alter und Herkunft hinaus. Es spielen auch Unterschiede im Fachwissen, in der Persönlichkeit und im Arbeitsstil eine wichtige Rolle.

Was schätzt du an einem diversen Team?

Ich möchte bestmögliche Lösungen finden für unsere Aufgaben in der Division Group CFO im Sinne der Geschäftsziele. Ein diverses Team trägt wesentlich dazu bei: Es bringt verschiedene Sichtweisen, Denkweisen und Herangehensweisen in den Arbeitsprozess ein. Dadurch können wir auch komplett neue Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven betrachten und zielführende Lösungen finden. Die Beweglichkeit und die Umsetzungskraft, die dadurch entstehen, schätze ich ausserordentlich.

Damit ein vielfältiges Team entstehen kann, müssen sich Mitarbeitende mit unterschiedlichen Bedürfnissen zugehörig fühlen. Wie wichtig ist dieser Aspekt der Inklusion für dich?

Eine inklusive Arbeitsumgebung bedeutet für mich eine Zusammenarbeitskultur, die auf Vertrauen, Respekt und Wertschätzung aufbaut. Je weniger Barrieren oder Vorurteile in der Zusammenarbeit bestehen, desto einfacher ist es für die Mitarbeitenden, sich zugehörig zu fühlen. So trauen sie sich, persönliche Sichtweisen und besondere Fähigkeiten zu zeigen. Ich bin mir meiner Vorbildfunktion als Führungskraft für eine inklusive Arbeitsumgebung sehr bewusst und setze mich im Alltag dafür ein, dass jede und jeder gehört und geschätzt wird.

Die kleinen Zeichen im Alltag sind bedeutend dafür. Es ist entscheidend, einladend zu sein und auch zurückhaltenden Personen die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung in Meetings zu teilen. Wenn sich jemand in einer zu lockeren Stimmung unwohl fühlt, greife ich ein. Eine respektvolle Kommunikationskultur stärkt unser Team und verbessert unsere Ergebnisse.

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Wie förderst du persönlich Vielfalt im Alltag?

Vielfalt kann man nicht befehlen. Vielfalt entsteht aus unserer inneren Haltung und vielen Mikroentscheidungen. Für mich geht es darum, die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden je nach Persönlichkeit oder Lebensabschnitt mit den Bedürfnissen der LLB in Einklang zu bringen. Diese Lösungsfindung ist auch eine Haltungsfrage für uns als Führungskräfte. Flexible Arbeitszeiten, -orte und Teilzeitarbeit sind dabei wichtige Werkzeuge, um einen vielfältigen Talentpool zu erschliessen.

In der Division Group CFO leben wir diese Werte aktiv, indem wir Frauen in der Familienphase im Arbeitsprozess unterstützen, Vätern Teilzeitmöglichkeiten für Familienarbeit bieten und Fach­aufgaben gleichberechtigt behandeln. Die Entwicklung unserer Mitarbeitenden wird nicht nur hierarchisch, sondern auch inhaltlich gefördert, um ihre Perspektiven und Möglichkeiten zu erweitern.

Wie erklärst du dir die Kennzahlen in deiner Division und was trägt die Arbeit, die du und dein Führungsteam leisten, dazu bei?

Es ist meine Überzeugung, dass Leistung und Engagement auch in einem Teilzeitjob, im Homeoffice oder mit flexiblen Arbeitszeiten gleichermassen erbracht werden können. Natürlich ist die Führungsarbeit anspruchsvoller, wenn die Mitarbeitenden nicht einfach von Montag bis Freitag von 8 bis 17 Uhr physisch anwesend sind. Teilzeitmodelle und grosszügige Homeoffice-Regelungen sind ein Geben und Nehmen. Sie erfordern Akzeptanz und Flexibilität in den Teams sowie eine gute Organisation.

Diese Herausforderung nehmen wir in der Division Group CFO gerne an. Seit Jahren suchen wir deshalb gezielt nach Win-win-Lösungen mit unseren Mitarbeitenden, wenn sich deren Lebens­umstände verändern, und gehen auch mal neue Wege. Wie man an den Zahlen sieht, trägt diese Arbeit Früchte. Das freut mich sehr.

In einem diversen Team entstehen neue Perspektiven, die uns zu zielführenden Lösungen führen – Vielfalt ist unsere Stärke!

Christoph Reich, Group CFO

Es gibt im Thema Diversität und Inklusion viele althergebrachte Überzeugungen, die uns manchmal daran hindern, neue Arbeitsmodelle zuzulassen. Gab es einen solchen Glaubenssatz, den du erfolgreich losgelassen hast?

Meine erste Chefin hat vor Jahren neben ihrem Job im Management zwei kleine Kinder grossgezogen und phasenweise auch Teilzeit gearbeitet. Ich habe sie immer bewundert, wie sie mit Leichtigkeit ihren Job und ihre persönlichen Verpflichtungen in Einklang gebracht hat – sie ist ein wahres Organisationstalent. Mir wurde damals bewusst, wie anspruchsvoll es ist, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Ich habe grossen Respekt vor Frauen, die sich auch in dieser Phase beruflich weiterentwickeln wollen. In Wieder- und Quereinsteigerinnen sehe ich grosses Potenzial für eine vielfältigere Arbeitswelt.

Natürlich wünsche ich mir mehr Frauen in Führungspositionen. Unsere attraktiven Arbeitszeitmodelle und Teilzeitangebote sowie die Möglichkeit zum Homeoffice leisten hier einen wichtigen Beitrag. So können Frauen wie Männer im Arbeitsleben bleiben, während sie Kinder grossziehen. Letztendlich braucht es je nach privater Konstellation aber auch die Bereitschaft, als Mann Teilzeit zu arbeiten, um die Lebenspartnerin in ihren beruflichen Ambitionen und der Familienarbeit zu unterstützen.

Also, liebe Männer und Frauen: Traut euch! Die Zeiten, in denen Teilzeitarbeit als mangelnder Karrierewille fehlinterpretiert wurde, sind längst vorbei.

Damit es mit einem diversen Team und verschiedenen Arbeitsformen funktioniert, benötigen wir nicht nur unsere Bereitschaft als Arbeitgeberin und als Führungspersonen, sondern auch die Mitarbeitenden selbst. Was wünschst du dir von unseren Mitarbeitenden als Beitrag dazu?

Erstens: Lasst uns eine jederzeit wertschätzende Gesprächs- und Zusammenarbeitskultur pflegen, damit sich jeder in seiner Art zugehörig fühlen kann. Dazu können wir alle in jeder Begegnung beitragen: indem wir uns stets auf Augenhöhe begegnen sowie unsere Werte im Alltag leben und dafür einstehen.

Zweitens: Besprecht eure Bedürfnisse bezüglich eurer Arbeitsform mutig und offen mit euren Vorgesetzten. Bringt mutig eure Ideen ein, um Lösungen zu finden, die für beide Seiten stimmen. Ganz im Sinne von «Wege entstehen, indem sie gegangen werden».